Waschzettel fürs Verhalten im Studio

(für klangreine Seelen und jene, die es werden wollen)

  1. Schuhe aus – Seele an.
    Das Studio betritt man barfuß, auf Socken oder in Filzpantoffeln.
    Alles, was auf dem Boden klackert, bleibt draußen – der Takt kommt später, und bestimmt nicht von deinen Stiefeln.
  2. Das Handy schweigt. Bedingungslos.
    Flugmodus, komplett aus – oder am besten gar nicht erst dabei.
    Ein einzelner Wecker, ein piepsender Kalender, ein verirrter Anruf…
    und schon fliegt die Aufnahme davon wie ein erschrockenes Reh im Morgennebel.
  3. Gesungen wird im Stehen.
    Mit stolzer Brust, entspannter Kehle und 15–20 cm Abstand zum Mikrofon,
    damit der Klang Platz hat zu wachsen, wie ein Gedanke, der endlich verstanden wird.
  4. Mikrofone sind heilige Wesen.
    Man berührt sie nicht.
    Man verehrt sie mit Schall, nicht mit Fingern.
  5. Schmuck bleibt draußen.
    Kein Rasseln, Scheppern, Klimpern, Bling-Bling.
    Die Musik macht schon genug Geräusche – sie braucht keine Nebenrolle aus deinem Armband.
  6. Kleiner Goldtipp am Rande:
    Nur stilles Wasser trinken – es singt nicht zurück.
    Und die Lippen gern mit etwas Fett geschmeidig machen,
    damit kein trockenes „klack-klack“ das zarte Timbre sabotiert.
  7. Und schließlich:
    Der häufigste Satz im Studio lautet:
    „Scheiße – nochmal!“
    Also bring gute Laune mit, Ausdauer, Humor,
    und die Fähigkeit, über dich selbst zu lächeln,
    wenn die Muse gerade anderweitig beschäftigt ist.